Die Canisiusschule startet mit der Ausbildung von Streitschlichtern
Vor den Herstferien startete in der Canisiusschule ein tolles Projekt: Kinder der Schule werden erstmalig zu Streitschlichtern/ Mediatoren ausgebildet.
Grundlage dieser Ausbildung ist die Mediation als ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem der Mediator (unabhängiger Dritter) die Konfliktparteien in ihrem Konfliktlösungsprozess begleitet. Dabei moderiert der Mediator das Gespräch, aber er legt nicht den Inhalt fest und schlägt auch keine Lösungen vor. Die Streitenden finden durch eine gezielte Gesprächsführung des Mediators die Lösung ihres Konfliktes selber.
In einer einjährigen Ausbildung hat Frau Borchers in vielen ganztägigen Schulungen selber die Rolle des Mediators erlernt und kann nun ihre Fähigkeiten an die Kinder weitergeben. Für Grundschüler kommen dabei sehr praktische Übungen zum Einsatz. Die Ausbildung ist freiwillig und es werden pro Schuljahr ca. 20 interessierte SchülerInnen ausgebildet, (hauptsächlich aus dem 3. Schuljahr), die sich nun ein Mal in der Woche treffen.
Bei der Schülermediation geht es - kurz gesagt - darum, dass Kinder anderen Kindern dabei helfen, ihren Streit selbst zu lösen, ohne dass ein Erwachsener sich einmischen muss. Durch das Streitschlichterprogramm trainieren nicht nur die Streitschlichter den Umgang mit Konfliktsituationen, sondern auch diejenigen, die bei ihnen Hilfe suchen und eine Streitschlichtung durchlaufen.
Ein Leitfaden unterstützt die Streitschlichter bei der Konfliktlösung. Satzbeispiele helfen, den Prozess der „Friedensbrücke“ zu durchlaufen.
Positive Entwicklung zeigt sich darin, dass die Konfliktbearbeitung, Lösung und Überprüfung in dem Aufgabenbereich der Kinder liegt. Bei der Schülermediation bekommen die Kinder einen für sie sehr wichtigen Freiraum für selbstbestimmtes Handeln. Es stehen bedeutsame reale Konfliktsituationen an, die es eigenverantwortlich zu bewerkstelligen gilt.
Die Kinder übernehmen einen Part innerhalb der Schule, der bisher ausschließlich den Lehrern vorbehalten war. Die Kinder spüren, dass sie mit ihren Problemen ernst genommen werden. Dadurch, dass sie selber eine akzeptable Lösung der Schwierigkeiten finden, übernehmen sie Verantwortung.